Der überraschende Sinneswandel bei den Denkmalbehörden stellt den Verein vor eine Zerreißprobe.
– Vielleicht steht dieses überregional wichtige Projekt vor dem Scheitern-
Der Bad Laaspher Freundeskreis hat sich mit unserem gestalterischen Konzept, wo das Herausarbeiten von Geschichtsspuren und Erinnerungen, das Gebäude selbst zum erzählen bringt, identifizieren können und die ursprünglich beabsichtigte Teilrekonstruktion verworfen.
Die Schändung der ehemaligen Synagoge soll an Hand authentischer Zeugnisse der Überformung durch die Schlosserei anschaulich werden.
Die sakralen Rundbogenfenster wurden 1938 zerstört und 1939 durch profane Rechteckfenster ersetzt. Wir wollen diese Fenster, die offensichtlich seit dem Einbau nicht überarbeitet wurden, in großen Teilen mit der Patina erhalten, wie sie aktuell sichtbar ist. Diese „Beweisstücke“ werden mit modern gestalteten Rundbogenfenstern überlagert. Auf diese Weise wird an die Synagoge erinnert, ohne zerstörtes zu rekonstruieren, und die Schändung ablesbar. Darüber hinaus wird das Bauwerk als Erinnerungsort im Stadtgefüge der historischen Altstadt wahrnehmbar und erfährt die für die Nutzung erforderliche Identität.
Folgen wir der neuen bzw. revidierten Sichtweise der Denkmalbehörden sind die betreffenden Fenster unter Verlust der Zeitspuren und damit der Beweiskraft zu restaurieren. Als Teile der Gebäudehülle müssen die Holzfenster den Anforderungen an den Wetterschutz genügen. Hierfür genügt es nicht, die Fenster von außen zu überarbeiten, da eine neue Farbbeschichtung wie eine Dampfbremse wirkt – die Fenster würden verfaulen. Folglich ist eine Restaurierung unumgänglich – danach sehen die Fenster wie „neu“ aus; jeglicher Zeugniswert geht verloren.
Über den nachfolgenden Link können Sie den Beitrag der Lokalzeit Südestfalen aufrufen (Beginn 5. Minute)