Vortrag Abtei Brauweiler

Vorträge zu Denkmalpflege und Archivwesen

Haus Mayer-Kuckuk in Bad Honnef, Foto: Vanessa Lange
Donnerstag, 25. Januar 2018, 18 Uhr, Äbtesaal
Haus Mayer-Kuckuk in Bad Honnef. Sanierung einer experimentellen Holzkonstruktion von 1967
Referierende

Dr. Gundula Lang, Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege und Dipl.-Ing. Christian Welter, projektplus GmbH Siegen

Das Wohnhaus für den Atomphysiker Theo Mayer-Kuckuk wurde 1967 als Prototyp für einen modularen Systembau errichtet. Mit der Verwendung von industriell vorgefertigten Elementen und neuen technisch-konstruktiven Lösungen entspricht es den architektur-utopistischen Tendenzen der 1960er- und 1970er-Jahre. Starke Feuchtigkeitsschäden an der Konstruktion stellten Architekt, Eigentümerschaft und Denkmalpflege jüngst vor die große Herausforderung, eine denkmalgerechte Lösung für den Umgang mit dem industriellen Material und der denkmalwertbestimmenden Konstruktion des experimentellen Bauwerks zu finden.
Für die Instandsetzung wurden die Eigentümer 2016 mit dem Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege ausgezeichnet.
Veranstalter

LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland
Veranstaltungsort

LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler, Äbtesaal

Eintritt frei

Rheinisch-Westfälischer Staatspreis für Denkmalpflege 2016 für das Haus Mayer Kuckuk

Rheinisch-Westfälischer Staatspreis für Denkmalpflege 2016 für das Haus Mayer Kuckuk

Der Staatspreis  wurde den Bauherren für die Sanierung des  Hauses Mayer-Kuckuk in Bad Honnef verliehen. Wir waren für die Sanierung als Architekten verantwortlich. Die Besonderheit in der Sanierung lag darin, dass das Tragwerk des Gebäude aufgrund planungsbedingten Fehlern bei der Materialwahl und im konstruktiven Holzschutz vor dem Versagen stand. In den technisch, wirtschaftlich und denkmalrechtlich möglichen Grenzen mußte von mir und mich bgeleitenden Sonderingenieuren und Handwerkern eineTragwerksertüchtigung entwickelt und durchgeführt werden, die zu einem möglichst langen Erhalt führen soll. Die besondere Schwierigkeit lag darin in engen kaufmännischen Grenzen das komplette Tragwerk des Gebäudes auszutauschen und das für den Außeneinsatz grundsätzlich nicht geeignete Brettschichtholz durch hinterlüftete Zinkblechverwahrungen und ein einzigartiges mineralisches Anstrichsystem vor Überfeuchtung bzw, Feuchtigkeitsanreicherung zu schützen. Nach der kompletten Ausarbeitung von 5 verschiedenen Sanierungswegen stelle der realisierte Weg das Machbare dar und findet offensichtlich in Fachkreisen Anerkennung.

Haus Mayer Kuckuk