Anfang des Jahres 2021 erhielten wir von einer international tätigen Anwaltskanzlei die Einladung zur Teilnahme an einem Angebotsverfahren für Planungsleistungen zur Nutzungsänderung und Umbau der ehemaligen Synagoge. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Hier soll eine Gedenk-und Begegnungsstätte mit Raum für kulturelle Veranstaltungen und ein Ort des Lernens entstehen.
In dieser Erinnerungsstätte mit Raum für kulturelle Veranstaltungen wird somit an die jüdische Geschichte in Bad Laasphe, die Pogrom-Nacht von 1938 , die damit einhergehenden Opfer aus Bad Laasphe und den Holocaust erinnert. An diesem Ort soll ein Beitrag zum historischen Verständnis sowie zum Abbau von Vorurteilen, Stigmatisierung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt geleistet werden.
Nach Abschluss des Angebotsverfahrens wurden wir vom dem Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. mit den ersten Planungsleistungen beauftragt. Werden die benötigten Fördermittel und Spenden eingeholt, können auch die Planungsleistungen zur Ausführung abgerufen werden.
Bericht der Westfalenpost vom 07.06.21
kurzer geschichtlicher Überblick
Die ehemalige Synagoge wurde als Fachwerkhaus unter Fachwerkhäusern in der Pogromnacht am 09.11.1938 kein Raub der Flammen, wie unzählige andere Synagogen in Deutschland und Österreich. Das gesamte Inventar der Synagoge wurde jedoch seinerzeit von SA-Angehörigen und Bürgern der Stadt auf den Hof getragen und angezündet. Die jüdischen Bürger Bad Laasphes mussten am Tag danach die Trümmer der Nacht beseitigen. Fast 20 jüdische Männer jüngeren Alters wurden anschließend nach Internierung im Siegener Gefängnis vorübergehend im Konzentrationslager Sachsenhausen (Oranienburg) in “Schutzhaft” genommen. Die Deportation von mehr als 70 jüdischen Frauen, Männern und Kindern in den Jahren 1939 bis 1942 konnten nur zwei überleben. Mehr als 50 Laaspher Juden retteten sich durch Flucht ins Ausland.
Die ehemalige Synagoge wurde am 21. März 1939 an einen Bad Laaspher Schlossermeister verkauft und im gleichen Jahr für die Zwecke der Schlosserei umgebaut. Hierbei wurden die Frauenemporen entfernt, eine Brandschutzwand eingezogen und die in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten Rundbogenfenster an der Eingangsseite durch rechteckige Fenster ersetzt. Das Obergeschoss wurde von da an als Wohnung genutzt. Seit dieser Zeit haben keine weiteren nennenswerten Umbauten stattgefunden. Die Nutzung der Wohnung endete schon vor Jahrzehnten, während die Schlosserei vor etlichen Jahren aufgegeben wurde. Der Verein konnte das Gebäude Anfang 2019 erwerben.
Mittlerweile haben wir den Vorentwurf ausgearbeitet und präsentiert. Die Presse hat berichtet :
Bericht des evangelischen Kirchenkreises vom 23.08.21
Bericht der Westfalenpost vom 30.08.21